News Archiv 2016 August

 

 

 

Sommerliches Bildungsthema: Mehr Ferien im SJ 2016/17 durch Feier- und schulautonome Tage

Die Feiertage fallen im Schuljahr 2016/17 wieder recht günstig für die Schüler. Und dank der schulautonomen Tage entstünden mehrere Kurzferien, rechnet sich derstandard.at aus.  Außerdem starte das neue Schuljahr sowieso relativ spät – und jetzt noch die vielen zu erwartenden Kurzferien! Da ist es nur gut und billig, dass die "Zeitung mit dem hohen Standard" penibel die möglichen „Kurzferien“ neben den eh schon gesetzlich vorgegebenen Sommer-, Weihnachts-, Semester-, Oster- und Pfingstferien aufzuzeigt.
Meist sind die Kommentare zu solchen Artikeln lesenswerter – vor allem mit einem höheren Spaßfaktor – als der Artikel selber. Zum Beispiel ein herrlicher Kommentar von Herr oder Frau Schwarz Grün:„Schulpolitik in Österreich - wie mach ich das Leben für Lehrer so angenehm wie möglich. Wir haben schon die längsten Sommerferien in der zivilen Welt - wir haben - laut OECD - die meisten Lehrer pro Schüler in der OECD - und statt die Arbeitstage zu erhöhen (Bildungsmisere, skills-gap, ITC deficits) - erhöhen wir die freien Tage unterm Jahr ...... DANKE liebe Lehrergewerkschaft - Österreich auf dem Weg ins untere Mittelmaß ..... wen interessiert schon die Zukunft unserer Kinder. PS: Gott sei Dank kann ich es mir leisten meine Kinder in ausländische Schulen zu schicken!“ Leider hat er oder sie uns nicht verraten, in welchem Ausland seine Kinder die Schule besuchen. In den USA, Italien und einigen weiteren Ländern kann´s wohl nicht sein, denn die zählt Schwarz Grün ja nicht zur „zivilen Welt“, weil sie längere Ferien als die Schüler/innen in Österreich haben ….  

 

31.08.2016


Schweizer Schulleiter/innen für Abschaffung der Hausaufgaben

Das Thema Hausaufgaben ist in der deutschsprachigen Schweiz ein oft nicht konfliktfreies Dauerthema.

Wie die nzz.ch berichtet, fordert der Verband der Schulleiter in der deutschsprachigen Schweiz (VSLCH) erneut die Hausaufgaben abzuschaffen. Hausaufgaben würde die Chancengleichheit der Kinder gefährden, warnt der Verband.
Schüler, deren Eltern arbeiten oder aus bildungsfernen Schichten stammen, könnten sich zu Hause an niemanden wenden. «Das gefährdet die Entwicklung der Schüler und lässt die Lücke zu den Klassenbesten noch grösser werden», argumentiert Bernard Gretsch, Präsident des VSLCH in der Zeitung „Schweiz am Sonntag“.
Doch bisher sind alle Versuche gescheitert, die Hausaufgaben in der Schweiz abzuschaffen. Nur der Kanton Schwyz habe 1993 alle Hausaufgaben abgeschafft. Die Regierung habe diesen Entscheid allerdings vier Jahre später wieder aufgehoben.

 

30.08.2016


Initiative: Mehr Zeit für die Korrektur der schriftlichen Maturaarbeiten

Wie bereits mehrfach auf dieser Seite berichtet, kam es im Rahmen der heurigen Reife- und Diplomprüfung vor allem in den Fächern Deutsch, Englisch und der zweiten Fremdsprache wegen der (viel) zu kurzen zur Verfügung stehenden Korrekturzeit für die schriftlichen Maturaarbeiten zu hohen Belastungen der betroffenen Lehrer/innen. 
Kollegin Maria Eidherr-Schmid unterrichtet an einer BMHS in Tirol und hat gemeinsam mit ihren betroffenen Kolleginnen und Kollegen eine wichtige Initiative gegen die zu kurzen Korrekturzeiten im Rahmen der schriftlichen Zentralmatura gestartet.
Im Rahmen einer Online-Petition haben 306 Kolleg/innen ihre Unterstützungserklärung für diese Initiative abgegeben.
Heute haben die Initiatoren/innen in einem Brief Frau BM Dr. Sonja Hammerschmid über die Initiative, die aufgetretenen Probleme und sich daraus ergebenden Forderungen informiert. 

 

29.08.2016


Neu: Salzburger Sprachkurs-Plattform

Neu ist, dass durch Kooperation und Zusammenarbeit eine Sprachkurs-Plattform entstanden ist, über die derzeit von insgesamt 70 Anbietern Kursangebote abgefragt werden können. Das bringt die dringend erforderliche Übersichtlichkeit über alle in Salzburg angebotenen Deutschkurse.
Laut salzburg.at werden die neuen Deutschkurse des ÖIF (Österreichischer Integrationsfonds) von einem gemeinsamen Salzburger Bieterkonsortium aus sechs Partnern angeboten und das Freiwilligennetzwerk der Diakonie koordiniert engagierte Sprachtrainerinnen und -trainer im gesamten Bundesland.   
Der ÖIF baut das Angebot an Deutschkursen für Asylberechtigte aus. Die Ausschreibung für das Bundesland Salzburg hat das Salzburger Bieterkonsortium bestehend aus BFI Salzburg, Volkshochschule (VHS) Salzburg, WIFI Salzburg, Verein Viele, Verein Einstieg und Diakonie Flüchtlingswerk für sich entschieden. Unter dem Titel "StartDeutsch! Salzburg" werden Alphabetisierungs- und Deutschkurse (A1-Niveau) für Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte angeboten. Insgesamt stehen damit ab September weit mehr als 700 Kursplätze für Alphabetisierung und Deutsch-Anfänger zur Verfügung, in die auch die Werte- und Orientierungsschulungen des ÖIF integriert werden, berichtet salzburg.at.
Salzburg bietet neben der Plattform auch eine zentrale Servicestelle: Berater/innen der Einrichtungen BiBer Bildungsberatung, Frau&Arbeit und des Vereins VIELE, stehen für Fragen bei Fragen täglich zwischen 08.00 und 14.00 Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 208 400 zur Verfügung. Anfragen können auch an frage@bildungsberatung-salzburg.at schriftlich gestellt werden.

 

28.08.2016


Noch ausreichend Lehrpersonal?

Wie der ORF orf.at berichtet, drohe Wien scheinbar ein Lehrer/innenmangel. Denn laut einem internen Papier soll der Stadtschulrat fast 1.200 Pflichtschullehrer-Posten über dem Bundeskontingent beantragt haben. Das Grundproblem ist wieder einmal die Trennung zwischen Zuständigkeit (Länder) und die Finanzierung (Bund) der Lehrer/innen in den Pflichtschulen.
Wie in ganz Österreich ist der Bedarf an Sonderpädagogen für die Inklusion oder Integration von Flüchtlingen besonders stark gestiegen.
Der Wiener Stadtschulrat beruhigt: "Die Schulen in Wien werden mit ausreichend LehrerInnen starten“, aber bei der Verteilung der Mittel im Schulbereich sollte man nach einem „Chancen-Index“ vorgehen, fordert der Stadtschulratspräsident Czernohorszky.

 

27.08.2016


Altersteilzeit - Termin beachten

Einige Landesschulräte haben den 31. August als letzten Termin für das Ansuchen um Altersteilzeit festgelegt - außer die Reduzierung der lehrverpflichtung hat sich aufgrund der endgültigen LFV erst später ergeben.

Vorlagen für die Ansuchen um Altersteilzeit auf oeliug.at

Informationen zur Altersteilzeit im Dienstrechtsskriptum der ÖLI-UG Seite 30

 

24.08.2016


mim: "Einfach mehr Deutsch"

Junge Flüchtlinge: Deutsch aus eigener Kraft von: Gerhard Eichholzer in derstandard.at
Das Problem: Flüchtlingskinder besitzen sehr oft keine oder zu wenig Deutschkenntnisse, um dem Unterricht zu folgen und am sozialen Leben in der Schulklasse ausreichend teilzunehmen. Mit der Gratis-Mappe "Einfach mehr Deutsch" Um Kindern ohne Deutschkenntnisse einen erfolgreichen Schuleinstieg zu ermöglichen, erstellte Jill Molsner von "Teach for Austria" mit drei weiteren Autorinnen die kostenlose Deutsch-Lernmappe "Einfach mehr Deutsch". Mit den Unterlagen können die Flüchtlingskinder fächerspezifische Vokabeln für die Sekundarstufe I einfach erlernen, ist Molsner überzeugt. Das soll ihnen helfen, dass sie „möglichst schnell dem Unterricht folgen können".
Die Unterlagen gibt es als kostenlose Downloads beim Herausgeber der Lernhilfen "Teach for Austria"-Alumniverein "mehr ist möglich!"

 

23.08.2016


Sommerliches Bildungsthema: Sonja Hammerschmids FB-Seite

Seit 30. Juni 2016 ist unsere neue Bildungsministerin mit ihrer Facebook-Seite online.
Die Gestaltung der FB-Seite der Bildungsministerin ist die übliche Mischung von Beiträgen aus der Bildungspolitik und Ausgewähltes über ihre Arbeit mit netten Fotos und Kommentaren. Aber es finden sich auch klare gesellschaftspolitischen Statements, wie zum Beispiel der Post „#‎GegenHassimNetz‬“ am 28. Juli und sogar unterstützende Infos für Schüler/innen, die wegen den Wiederholungsprüfungen die Ferien nicht in ihrer vollen Länge genießen können: „Ich drücke allen SchülerInnen die Daumen für die anstehenden Wiederholungsprüfungen. Hier noch ein paar Tipps wie man richtig lernt. SH“.
Eine Beurteilung der FB-Seite der BMB-Chefin überlassen wir den Medienexpert/innen und Politikstrateg/innen. Aber immerhin: Bereits nach eineinhalb Monaten! (am 17. August) kann das FB-Team der Ministerin über satte 1.000 Likes jubeln.

Ministerin Hammerschmid freut sich jedenfalls „auf spannende Diskussionen und Anregungen“ auf ihrer FB-Seite.

 

22.08.2016


Sommerliches Bildungsthema: Hengstschlägers „Durchschnittsfalle“

Titel: Wenn Begabte zu Fünferkandidaten werden
UT: Die Schulpolitik fokussiert auf den Durchschnitt – und auf die schwächeren Schüler.
Die logische Schlussfolgerung des Titels und Untertitels des Die Presse - Artikels: Wenn Begabte zu Fünferkandidaten werden, geraten sie in den Fokus der Schulpolitik, weil sie jetzt ja zum Durchschnitt oder zu den schwächeren Schülern gehören und sie werden deshalb entsprechend gefördert. Werden sie dann wieder begabte Einserkandidat/innen, die über kurz oder lang wieder zu begabten Fünferkandidaten mutieren? Dreht sich das Bildungskarussell so lange, bis aus dem/der begabten abwechselnd Fünfer- bzw. Einserkandidat/in ein/e nicht oder durchschnittlich begabte/r Fünfer- bzw. Einserkandidat/in wird? Oder pendelt sich die Begabung auf ein Mittelmaß und die Note auf ein Befriedigend ein?
Diese Schlussfolgerung zieht Bernadette Bayerhammer in ihrem Artikel (diepresse.com) nicht. Beantwortet also auch nicht die sich daraus ergebenden Fragen.
Bayerhammer weiß - ob aus eigener Erfahrung oder vom Hörensagen verrät sie uns leider nicht -, wer die besten Noten bringt, ist ein Streber, um den sich die Mitschüler eher selten nicht scharen. Sie weiß auch, wie brutal pubertierende Schüler sein können und dass deshalb Streber sozial schnell unten durch sind. Zugespitzt könnte man fast sagen: Der braucht genügend Selbstvertrauen, um sich nicht doch irgendwann davon abbringen zu lassen. Der Streber.
Schuld ist laut Presse die Politik und recht hat wieder einmal der Experte. Diesmal ist es der Genetiker Markus Hengstschläger, denn er brachte es einst ziemlich gut, wenn auch gewohnt plakativ, auf den Punkt: „Wir sitzen in der Durchschnittsfalle“.
Treffend ist die Analyse, dass der Trend im Bildungssystem, weg von der Begabtenförderung hin zum durchschnittliche Alleskönner, verstärkt erkennbar ist, seit Österreich in internationalen Bildungsvergleichen regelmäßig auf den hinteren Plätzen landet.
Susanne Hofstätter zeigt in ihrem FB-Kommentar zu diesem Artikel in BILDUNG IST ZUKUNFT - FÜR ALLE MENSCHEN IN ÖSTERREICH! eine zentrale Problematik in diesem Zusammenhang auf: „Ich habe ein Jahr lang mit individuellen Plänen gearbeitet. Die Kinder waren begeistert und mit Eifer bei der Sache. Es scheiterte an Schularbeiten und Bifietestung, denn da sollten alle auf gleichem Niveau sein.“ Und fordert: „Weg mit dem einheitlichen Testen und mit nichtssagender 1-5 Benotung. Funktioniert doch auch perfekt im Montessoribereich.“

 

21.08.2016


Sommerpause

Auch die Homepage macht in der Zeit der großen Sommerferien Pause.


Sollte sich doch wieder erwarten in dieser Zeit etwas Interessantes in der österreichischen Bildungspolitik ergeben, werden wir selbstverständlich berichten - vorausgesetzt ein Internetzugang steht zur Verfügung.

Fix ist aber, dass wir die jährliche und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch heuer wiederkehrende Diskussion über die Dauer der Sommerferien auf dieser Plattform ignorieren werden.

 

Wir wünschen allen Kolleginnen und Kollegen erholsame Ferien.

 

18.07.  -  19.08.2016